Rolle Europas in der Welt

Notwendigkeit einer Stärkung Europas

In der Welt des 21. Jahrhunderts, in der Asien, Lateinamerika und Afrika wachsen und wir Europäer schrumpfen, können die Nationalstaaten Europas (inklusive den nicht  zur EU gehörenden) niemals mehr allein  ihre Souverinät erhalten oder auf die Gestaltung der globalen Spielregeln Einfluss nehmen. Daher muss Europa mit Blick auf  die Mitgestaltung einer fairen globalen Balance ein starker weltpolitischer Akteur werden*.

*) siehe auch:

Sigmar Gabriel,  Zeitenwende in der Weltpolitik - Mehr Verantwortung in ungewissen Zeiten, Verlag Herder, 1. Auflage 2018,

Operation Libero (CH) lanciert Manifest für Europa 7.3..2019 (www)

Annegret Kramp-Karrenbauer,  Europa richtig machen (Getting Europe right) , 9.3.2019

Europäische Kommission

Sigmar Gabriel

Zeitenwende in der Weltpolitik - Mehr Verantwortung in ungewissen Zeiten

Verlag Herder, 1. Auflage 2018, 288 Seiten, ISBN: 978-3-451-81504-1

Das gut lesbare Buch liefert mit seinen Analysen und daraus abgeleiteten Thesen eine wertvolle Orientierungshilfe in einer komplexen und sich im Umbruch befindlichen Welt!

 aus dem Inhalt:

.. die nicht versiegende Debatte über den angeblichen Souveränitätsverzicht der Nationalstaaten ist eine falsche Erzählung des europäischen Einigungsprozesses. Denn in Wahrheit gewinnen wir Europäer durch unsere Union weltweit erst die Souveränität zurück, die wir als Nationalstaaten in der Welt des 21. Jahrhunderts, in der Asien, Lateinamerika und Afrika wachsen und wir Europäer schrumpfen, niemals mehr allein erhalten könnten. ...

 ...Wir dürfen die drängende Aufgabe, Europa zu überdenken, nicht denen überlassen, die es zerstören wollen. Wir sollten vor allem darüber diskutieren, was der Kern des Europäischen Projektes ist und wie wir es stärken können...

...Wir müssen.. das innere Gleichgewicht der EU wiederherstellen. Kein Land darf sich als Verlierer sehen. Wir müssen eine Verantwortungskultur auf der europäischen, aber auch auf der nationalen Ebene wiederbeleben...

....Es ist aber immer weniger möglich, mit nationaler Gesetzgebung den globalen Kapitalismus zu zähmen. Er erpresst die Nationalstaaten mit seiner Daten und Kapital getriebenen Flexibilität. Er sucht sich immer neue preiswerte Standorte mit niedrigen Löhnen, niedrigen Steuern und schwacher Sozial-und Umweltgesetzgebung. Und notfalls weicht er in Steueroasen aus, die in Wahrheit Gerechtigkeitswüsten sind.....

 ...Wir müssen Europa zu einem weltpolitischen Akteur machen. Es ist höchste Zeit, dass wir ...  wirklich und endlich eine gemeinsame europäische Außenpolitik entwickeln. Dazu gehört auch, aber eben nicht nur, eine erweiterte militärische Handlungsfähigkeit, denn ohne diese ist eine Außenpolitik hohl und schwach. In einer Welt voller Unholde und Fleischfresser wird ein politischer Vegetarier, der keine zielgerichtete Machtprojektion hat, nicht ernst genommen....